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Posts Tagged ‘Musik’

Mich hat der alte Göttinnenkult schon immer fasziniert. Die große Mutter, die sowohl Leben, als auch Tod verkörpert, die Schönheit der Nacht, das geheimnisvolle Licht des Mondes, die stille Kraft der Dunkelheit und der Erde…Gerade bin ich ein wenig wortarm, deswegen lasse ich lieber Musik sprechen. Vor ca. zwei Jahren entstand dieses Lied, ein bisschen Naturmystik…viel Spaß beim träumen 🙂

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Kennt ihr diese Träume, in denen man sich vorstellt man tut etwas, was man richtig gut kann und alle Freunde schauen dabei zu? Einen Auftritt vielleicht, oder einen Wettkampf, einen Vortrag, ein Konzert…was auch immer es sein mag? Man stellt sich vor, wie einem die Freunde bewundernd zusehen, zujubeln, applaudieren und jeder sieht, was man eigentlich drauf hat. Natürlich haben einen alle unterschätzt, nicht damit gerechnet, dass so ein Talent in einem schlummert und alle sehen einen danach mit komplett anderen Augen…

Nun, ich hatte oft solche Träume! Ich stellte mir vor, wie ich ein Konzert habe, Harfe spiele und singe. Besonders wenn ich verliebt war, habe ich mir immer gewünscht ER würde doch endlich sehen was ich kann, wer ich bin und mich mit anderen Augen sehen und sich dabei natürlich unsterblich in mich verlieben. Gut, soweit ging ich in den Träumen nicht immer, manchmal reichte mir schon die Vorstellung ein bisschen Respekt und Bewunderung für das zu bekommen, was ich kann.

Vor kurzem hatte ich einen solchen Auftritt, meinen ersten Auftritt mit Musikern, die Irische Musik machen. Dummerweise kam es zu einem großen Missverständnis. Ich ging von einem völlig anderen Programm aus und statt den sechs geprobten Stücken sollte ich ülötzlich über 20 Stücke spielen, von denen ich gut 70 % noch nie gehört hatte. Also fuhr ich zu dem Konzert mit dem Wissen, dass ich es einfach nicht gut machen konnte, dass ich es schlichtweg nicht können konnte! Und ich tat es einfach trotzdem (obwohl meine Nerven an dem Tag wirklich blank lagen). Ich wusste dass mein Exfreund kommen würde und dass er meine beste Freundin und Ihren Freund mitnehmen würde ( der Beste Freund von demjenigen, der mir den Sommer über so viel Kummer bereitet hatte). Damit hatte ich kein Problem, ich freute mich darauf!

Wir machten unseren Soundcheck und es war kurz vor Konzertbeginn und meine Freunde waren immer noch nicht da. Das Konzert fand in einem luxuriösen Hotel statt, prunkvoll ausgestattet, alles sehr edel. Dann, als wir soweit fertig und startbereit waren, sah ich durchs Fenster eine Horde Menschen ankommen, ich wusste sofort um wen es sich handelte… Und dann kamen sie alle herein – wilde Gestalten, teilweise mit Dreads und ausgesprochen alternativem Kleidungsstil – und setzten sich an einen Tisch mir gegenüber. Der Großteil war durch einen Raumteiler meinem Blick verborgen, der Einzige den ich sehen konnte war – wie sollte es auch anders sein – derjenige, bei dem ich es mir am meisten erträumt hätte und am meisten Angst davor gehabt hätte, dass er auftaucht. Ich konnte es kaum glauben – 6 Leute und sie kamen alle zu meinem Konzert – wie in einem dieser Träume. Nur zu dumm, dass sie ausgerechnet dann kommen, wenn ich das ganze Programm nicht kann, dachte ich mir. Das Ganze kam mir so surreal vor, es konnte einfach nicht wahr sein…Und wie so oft, sind die Dinge die man sich erträumt hat, wenn sie plötzlich wahr werden gar nicht so toll, wie man sie sich ausgemalt hat. Ich spielte mein Konzert und niemand bemerkte, dass ich die Stücke nicht konnte. Sie jubelten, lobten mich und saßen alle ganz zufrieden da. Es war ein schöner Abend, ein verrückter, wunderbarer Abend. Aber in meinen Träumen war eine solche Vorstellung viel größer und atemberaubender gewesen. Es war ganz normal, dass sie alle da waren. Ich freute mich darüber, es war ein schönes Gefühl, aber ich weiß jetzt auch, dass ich diesen Traum nicht weiter ausmalen muss. Wenn Träume wahr werden, sind sie oft sehr desillusionierend…zum Glück 😉

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Ich habe ihm einen Text geschrieben, genauer gesagt einen Liedtext und ich hätte nie gedacht, dass es tatsächlich dazu kommen würde, nach allem was passiert war…

Es war in jener Nacht, als wir zusammen am Lagerfeuer lagen, uns küssten und in den Armen hielten und ich mir einmal mehr wünschte, den Mond und die Sterne anhalten zu können. Er erzählte mir von einem Lied, dass ihm im Kopf herumtanzte und noch nicht herauskommen wollte. „Ich will doch nur eins: Ich will leben…“ sang er mir vor, Aus seinen Worten sprach der Wunsch nach Ausbruch, nach Freiheit…Ich sagte ihm, ich könnte ihm einen Text schreiben, oder es zumindest versuchen. Das war bevor ich ihn das erste Mal küsste…

Und danach konnte ich keinen Text mehr schreiben, denn meine Gedanken kreisten nur noch um Küsse und Lagerfeuer und Sternenhimmel und Mondschein und ich wusste dass er nicht der Typ war, der von Liebe sang. Seit dem ist viel Wasser die Soca hinabgeflossen (aber das ist eine andere Geschichte). Das Band riss, die Freundschaft nur ein wackliges Gerüst, zusammengehalten durch die Leute um uns herum und jede Begegnung eine schmerzhafte Erfahrung. Keine Nähe, keine sehnsuchtsvollen Blicke, keine Küsse am Lagerfeuer, das alles musste ich mir auf unangenehme Art und Weise aus dem Kopf schlagen und die Prügelei mit mir selbst dauerte länger als gedacht. Irgendwann ließ er einen Kommentar zu dem Lied los, dass es noch nicht fertig sei, weil ich ihm ja noch keinen Text gegeben hätte. Ich verkniff mir da die Bemerkung, dass ich nach allem was er (mir an-)getan sicher keinen Text mehr für ihn schreiben könnte und ich verbannte das Thema aus meinem Kopf.

Jetzt, nach über einem Monat – die Wogen sind halbwegs geglättet und ich kann ohne Implosionen seine Gegenwart ertragen – liege ich in der Badewanne und plötzlich kommt mir dieses Lied in den Sinn. Und der Text entsteht wie von selbst, fließt einfach heraus, so wie es immer ist wenn die Zeit einer Sache gekommen ist. Und ich lasse die Sätze im Geist groß werden und sie fühlen sich so wahr an, si richtig, so ehrlich…ich weiß, dass der Text ER ist, dass es SEIN Lied ist, dass ich IHN beschreibe und gleichzeitig bin ICH es selbst, über die ich singe. Plötzlich kann ich ihn verstehen, ich sehen…ein wunderschöner Augenblick und nein – es sind dabei keinerlei Drogen im Spiel, (wie es einem manche Menschen immer unterstellen wollen, sobald man ihnen von solchen Erfahrungen berichtet).

Ich habe Angst davor ihm den Text zu geben, vielleicht ist er ihm zu nah, zu echt? Ein Text auf Bayrisch, sehr ungewöhnlich für mich, die Worte lesen sich fremd. Es ist ja auch nicht mein Text, sondern seiner, die Worte mussten wohl im Dialekt kommen. Ich bin gespannt wie er reagieren wird. Ich für meinen Teil fühle mich im Moment sehr befreit, erfüllt von einem tiefen Gefühl der Verbundenheit und Liebe und tiefer Dankbarkeit dafür…

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Weil ich gerade sehr bemüht bin, nicht das zu tun, was ich eigentlich zu tun hätte, poste ich hier mal wieder etwas. Da ich gerade ein bisschen scheibfaul bin lasse ich wunderbare Musik sprechen.

For the boat of the moon and the sea of the sky

to contend our eyes they would shine…

Diesen Musiker habe ich letzes Jahr im Dezember live gesehen, wo er gemeinsam mit einer wunderbaren Frau der Support von Faun war. Sie schafften es mit den ersten Klängen das ganze Publikum in den Bann zu ziehen. Andächtig lauschten wir und ließen uns von den sanften, spärischen Klängen entführen. Ich hätte Faun danach gar nicht mehr hören müssen, so erfüllt war ich von den zauberhaften Liedern der beiden, die von der Schönheit der Welt, von Liebe und Sehnsucht, dem Zauber des Lebens sangen und mein Herz bewegten, wie selten zuvor. Sie spielten mit so viel Hingabe und Seele. Einfach wunderschön. Ich hoffe sehr, dass ich mal wieder Gelegenheit habe In Gowan Ring zu hören und zu sehen. Ich bin solchen Musikern so dankbar für das, was sie mir mit ihrer Musik schenken 🙂

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Und weil ich schon mal hier sitze und nichts besseres zu tun haben will, schreibe ich gleich noch einen Artikel zur Woche 9, somit habe ich meinen Rückstand dann auch aufgeholt. Obwohl ich an dem Thema ein bisschen zu kauen habe und nicht wirklich weiß, was für ein Buch ich wählen soll. Das Thema: Bücher, deren (an sich sehr lesenswerter) Inhalt Euch so mitgenommen hat, das ihr aus emotionalen Gründen nicht weiterlesen konntet. (Das abgebrochene Buch.)

Puh, ich habe schon viele Bücher abgebrochen, aber aus anderen Grunden: Sie waren mir zu langweilig, zu schlecht geschrieben, zu intellektuell, zu doof, zu kitschig, zu trocken, zu schwer oder es kamen mir andere Bücher dazwischen. Aus emotionalen Gründen habe ich glaub ich noch nie ein Buch abgebrochen. Ich hätte eines aus emotionalen Gründen sehr gerne abgebrochen, aber das war leider nicht möglich, weil es eine Schullektüre war, über die ich Referat halten musste (Verstörung von Thomas Bernhard, wie der Name schon sagt, ein etwas anstrengendes Buch).

Obwohl, ein Buch fällt mir gerade doch ein, dass immer noch angebrochen und beiseite gelegt irgendwo wartet: Schlafes Bruder von Robert Schneider…ein Buch, dass ich wirklich gerne lesen würde, aber dass mich irgendwie zu sehr mitnimmt. Viel darüber sagen kann ich ja nicht, da ich es nicht gelesen habe, aber allein die Sprache finde ich emotional schon sehr anstrengend und dann die triste Grundstimmung und Hoffnungslosigkeit, die ich mir vielleicht auch nur eingebildet habe, auf mich wirkte alles jedenfalls sehr bedrückend…Vielleicht schaffe ich es Abschnittsweise, es lohnt sich bestimmt zu lesen. Oder ich schau mir einfach mal den Film an^^der hat wunderbare Filmmusik:

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Gestern war so ein Abend, der in meiner Seele wieder lang verborgne Träume und Sehnsüchte weckte. Die Musik bei diesem wunderbaren Konzert weckte mich aus meinem traumlosen Schlaf, ließ das Herz tanzen, die Seele fliegen und erinnerte mich wieder an die verschleierten Zwischenwelten, in die ich mich schon lange nicht mehr geflüchtet hatte. Ich erinnerte mich wieder an die Träume, die mich früher in weite Ferne trugen, weg vom Alltag, tief hinein in die Seelenlabyrinthe der verzauberten Waldreiche und Auen. Ich jagte mit den Falken durch die Winde, ritt auf Wolkendrachen, pflückte Sterne vom Himmel, tanze mit Elfen auf tauschweren Lichtungen, folgte den Flötenklängen des Pan, schlief in dem Armen alter Bäume und wachte auf, vom Lachen der Blätter geweckt…Ich hatte das Träumen verlernt. Oder besser gesagt traute ich mich nicht mehr zu träumen, denn mit jedem Traum verstärkte sich die Sehnsucht, dass sie doch Wirklichkeit werden mögen. Jeder Traum machte das trübe Dasein in der „echten“ Welt (was auch immer man als die echte Welt bezeichnen mag) ein bisschen trister und trostloser.

Doch so funktioniert das mit dem Zaubern eben nicht – man kann sich nicht in andere Welten zaubern – man muss erkennen, dass sie immer schon hier waren, dass es nie eine Trennung zwischen den Welten gegeben hat, dass man diese Wunderwelten immer im eigenen Herzen trägt. Und öffnet man dann Herz und Seele, sieht man sie plötzlich, die Wolkendrachen, die Waldelfen und Wurzelgnome, die sich hinter knorrigen Bäumen verstecken. Dann hört man plötzlich den leisen Gesang der Wassernymphen (den man zuvor für bloßes Bachgeplätscher gehalten hat) und das Fauchen der Windreiter, die unermüdlich durch die Lande jagen. Dann sieht man wieder, dass der Himmel einem das schönste Geschenk macht, wenn er gefrorene Sterne zum Boden rieseln lässt, jede kleinste Schneeflocke das größte, vollendete Kunstwerk. Und man hört, wie die Erde wohlig aufatmet, als die weiße Decke über sie gelegt wird und sie sanft umhüllt. Dann schließt sie die Augen und lächelt, denn auch sie will einmal Zeit zu träumen…

…und auf einmal kann ich es wieder, das Träumen. Doch es sind keine trügerischen Traumseifenblasen, die platzen sobald sie die Sonne sehen. D i e s e  Träume sind nur das wache Auge des Herzens, das den Zauber des Lebens wieder sehen will…

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Zur Zeit bin ich sehr sentimental, was Musik angeht, verliere mich gern in den Klängen, tauche ab in die Emotionen, die vom Seegrund der Seele heraufsprudeln und lasse mich darin treiben… Dieses Lied ist ein besonderes Lied von einer sehr speziellen Österreichischen Band, die mich schon seit einigen Monaten begleitet. Die „Krautschädl“ schaffen es auf ganz eigene, einfache und doch sehr tiefsinnige Art und Weise die Seele zu berühren, meine zumindest! Und da dieses Lied eigentlich keiner weiteren Worte bedarf und meine momentane Stimmung perfekt beschreibt, belasse ich es für heute einfach dabei euch dieses wunderbare Lied vorzuspielen 🙂

(Bei YouTube mit lyrics und hochdeutscher Übersetzung, für alle die des Österreichischen nicht mächtig sind ^^)

 

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Wo die Worte aufhören, da setzt die Musik an…

Die Klänge dringen an Dein Ohr, strömen durch Dich hindurch, rieseln langsam nach unten bis sie sich plötzlich um Dein Herz legen und es umschlingen. Und plötzlich, aus dem nichts, fängt es Feuer, die Flammen züngeln an dem pochenden Herz empor, der Schmerz ist unerträglich und doch willst Du die Wärme nicht missen. Du lehnst dich zurück, lässt Dich von der Musik durchdringen, forttragen…manchmal reichen ein paar Töne, um uns vollkommen aus dem Konzept zu bringen. Musik kann so viel innerlich in Bewegung bringen, sie kann einen aufbauen, beruhigen, einen in tiefe Trauer stürzen…Wenn Musik allein schon so viel bewegen kann, was kann kann dann Musik in Verbindung mit Worten, Gedanken, Erinnerungen?

Der liebe Herr Geheimrat hat ein sehr schönes Projekt ins Leben gerufen. Es hat den schönen Namen „TMWYLTT“-Projekt, steht für „Tell me why you love this tune“. Dabei geht es NICHT um Musikwissenschaftliche Analysen oder fachliche Kritik über die Qualität eines Liedes, es geht in erster Linie um Emotionen, um Erinnerungen, um Geschichten…was verbindet ihr mit diesem Lied, was bedeutet es für euch, woran erinnert ihr euch, was löst es aus, was ist seine individuelle Geschichte…Ein sehr schönes Projekt wie ich finde, mitmachen kann absolut jeder der will, weitere Informationen über das Projekt, und wie man daran teilnimmt gibt es hier.

Es wäre sehr schön, wenn möglichst viele daran teilnehmen würden und man stößt bestimmt auf einige interessante musikalische und verbale Ergüsse. Ich würde mich sehr freuen, euch dort wieder zu sehen und an euren musikalischen Erinnerungen teilzuhaben!

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andere welten

Es gibt Musik, die geht mir unter die Haut wie keine andere, verzaubert mich, entführt mich. Es gibt seltsamerweise keine Klänge, die mich mehr berühren, als diese alten Choräle…

Und nochmal, der Zauber alter Musik in einer neuen Welt:

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Im Moment kann ich mich kaum zum schreiben aufraffen, jedes Wort quält sich mühsam heraus, will seinen Platz nicht finden. Trotzdem will ich versuchen ein paar Erinnerungen der letzten Tage festzuhalten, es wäre ein Jammer, wenn ich sie vergessen würde…

Letzte Woche war Kulturprogramm geboten. Gleich zweimal hintereinander begab ich mich in den prunkvollen Saal mit dem prächtigen Kronleuchter, der bedrohlich über den Sitzen baumelte. Der schwere Vorhang hob sich und ich ließ mich mitreissen, in die Welt hinter dem Orchestergraben, ließ mich in den Bann der Musik ziehen, mich von den Klängen verzaubern. Das war mein erstes Mal in der Oper und das noch dazu freiwillig, keine Pflichtveranstaltung, kein Schulausflug…einfach aus einer Laune heraus, mit Menschen, die mir bisjetzt immer wunderbare Abende bescherten. Danach in Abendkleidung, Döner-essend, durch die Strassen geschlendert. Der Abend war noch jung und niemand von uns wollte die Gesellschaft der anderen missen, also zogen wir ihn noch ein wenig in die Länge.

Den nächsten Tag mit einer Freundin verbracht, geredet, gelacht, spazieren gegangen, musiziert…es war einfach wunderbar und die Ablenkung hatten wir beide nötig. Gut wenn man sich gegenseitig immer wieder ein bisschen aufbauen kann. Dann waren da noch ein paar spontane Aktionen, an die ich mich im Augenblick nicht mehr erinnern kann.

Gestern der Tag war grauenhaft, er begann mit zu wenig Schlaf und schlechten Träumen. Und er ging nicht besser weiter. Am Abend habe ich dann die richtige Entscheidung getroffen und mich trotzdem wieder in die Stadt begeben. Ich wollte einfach nicht allein sein, an diesem Abend. Erstmal wurde meine schlechte Laune noch gesteigert, weil mein Rad dummerweise eingesperrt worden war und ich den ganzen Weg zurück laufen musste. Doch jetzt bin ich dankbar dafür, denn eigentlich war es ein wunderbarer Abendspaziergang. Ich schlenderte durch die Gassen, die wie ausgestorben schienen. Nur vor den Restaurants tummelten sich mehr oder wenige zufriedene Touristen, die vom Zauber der Stadt hingerissen waren und die Atmosphäre bei einem Glas Wein auf sich wirken ließen. Ich ging unter dem Torbogen hindurch und kam auf den großen, leeren Platz, der mir seltsam fremd erschien. Von einem Moment auf den anderen schien ich in eine andere Welt enführt worden zu sein, als unerwartet Musik an mein Ohr drang. Die Töne schwebten über den weiten Platz, tanzten um den Brunnen, schmiegten sich an die Hauswände. Auch wenn ich es nicht sehen konnte, so spürte ich doch, wie sich die alten Gemäuer sanft im Takt wiegten, reglos tanzten. Ich wusste nicht woher die Klänge kamen, vielleicht ein Konzert in der Kirche? Vielleicht aus einem weit geöffneten Fenster? Die Zeit schien still zu stehen. Die Musik wirkte befremdlich, wie sie so aus dem Nichts den Platz erfüllte und mein Herz bewegte. Ein blasser Schimmer lag auf dem Abendhimmel, die Pflastersteine leuchteten in einem zarten rot-gold, die Prachtbauten glühten im Dämmerlicht. Ich fühlte die Magie, als ich ganz allein, innerlich tanzend, über den menschenleeren Platz schritt, die Klänge in mir weiterhallend.

Mein Ärger war fast vergessen und die kleine Nachtmusik war den weiten Fußweg wert, trotz der Komplikationen, die dadurch aufkamen. Und der Abend war mal wieder wunderbar, wie fast jeder Montag! Hab ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich Montage mag?

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Simon and Garfunkel, Andy Williams – Scarborough Fair

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Eigentlich habe ich paar wunderpaare Tage hinter mir. Aufregende, ereignisreiche Tage, voll traumhaft magischer Momente und wertvoller Augenblicke mit Freunden…aber gerade finde ich keine Worte für die schönen Dinge. Meine Stimmung gleicht dem Wetter:  wechselhaft und unberechenbar, heiter bis wolkig, stürmisch und aufgewühlt, grau, trüb, verregnet…ich wünschte manche Dinge würden sich von selbst erledigen, Probleme frohen Mutes davonschlendern und von mir ablassen. Ich wünschte mir ein paar wenige Worte, die Klarheit in meinen verwirrten Kopf bringen, das pochende Herz beruhigen, die immer wiederkehrenden Fragen beantworten. Ich wünschte mir ein bisschen Licht auf meinem Weg, damit er nicht so ungewiss erscheint, ein bisschen mehr Mut und Zuversicht, das Wissen, dass alles seinen Sinn hat.

Die Worte wollen einfach nicht kommen,das Schreiben ist mir gerade zu anstrengend…vielleicht sollte ich einfach früh ins Bett gehen und mich mal wieder richtig ausschlafen, vielleicht sieht morgen ja schon alles freundlicher aus…

Und weil ich heute ein bisschen arm an Worten bin, will ich wenigstens Musik sprechen lassen. Auf dieses Lied bin ich gerade beim stöbern gestoßen. Die Band heißt „Yo La Tengo“ (davor noch nie gehört) Aber irgendwie hat mich das Lied berührt und davon getragen, in meine stillen Traumwelten…

Yo La Tengo – I feel like going home

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Ich öffne die Tür und werfe einen Blick in den halbdunklen Raum. Da steht sie, still und reglos, schemenhaft zeichnen sich ihre Umrisse gegen das hereinfallende Dämmerlicht ab. Erhaben wartet sie in der Mitte des Raumes, geduldig schweigend, sie hat lange gewartet, still ausgeharrt.  Wie konnte ich sie nur so lange alleine lassen? Ich mache ein paar Schritte auf sie zu, setze mich lautlos vor sie. Vorsichtig lege ich die Hände auf ihren feinen Körper, auf dem sich eine dicke Staubschicht abgelagert hat. Behutsam lehne ich sie an meine Schulter, sanft, beinahe ängstlich berühren meine Finger die dünnen Saiten, ich spüre mein Herz in der Brust schlagen, die Stille dröhnt in meinen Ohren. Ich wage kaum zu atmen, als meine Fingerspitzen leicht über die Saiten gleiten und sie zum klingen bringen. Die süßen Töne schweben in der Luft, breiten sich aus, durchdringen mein Herz. Langsam finden meine Finger ihr Selbstvertrauen wieder, immer noch ein wenig unbeholfen fliegen sie über die Saiten, entlocken ihr wehmütige Harmonien, kitzeln Klänge aus dem großen, eleganten Körper heraus. Sie erinnern sich wieder, die Hände, liebkosend streicheln sie über die Saiten, lassen Töne entstehen und leise verhallen. Wie konnte ich sie nur so lange warten lassen, wie konnte ich auf diese Klänge verzichten, die mein Herz bewegen, wie es kaum etwas anderes vermag. Ich werde mir wieder mehr Zeit für sie nehmen, war sie doch immer für mich da, wenn ich traurig war, wenn mein Herz schwer war. Wenn ich keine Ruhe vor meinen Gedanken fand, mein Geist rastlos und aufgewühlt war, dann war sie eine Zuflucht, beruhigte mein Herz, kühlte meinen hitzigen Kopf, brachte die Gedanken zum schweigen, ich brauchte mich nur zu ihr zu setzen.

Der letzte Akkord erklingt, der Klang fliegt durch die Luft, wie ein leiser Vogel, noch lange hallt er nach. Dann ist es wieder still, doch der Zauber der Töne schwebt  noch in dem, nun dunklen, Raum, liegt wie ein seidenes Tuch auf  meiner Seele. Ich höre nur meinen eigenen Atem, ruhig und gleichmäßig…wie konnte ich sie nur vergessen!?

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Smile

Smile though you heart is aching, smile even though it’s breaking

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Es wird ruhig in dem kleinen Saal, gespannte Stille legt sich über den Raum, wohlwollende Blicke versuchen mich zu ermutigen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, ich habe das Gefühl, keinen Ton herauszubringen und meine Knie sind weich wie Pudding. Da ist sie wieder, diese schreckliche, unerträgliche und doch geliebte Aufregung. Nach außen hin wirke ich ganz gelassen, ich weiß ja, dass ich es kann, ist ja kein Problem sich da vorne hinzustellen und zu singen, alles easy…ich sterbe vor Angst. Freundlich lächle ich den Zuhörern zu, das Auftereten ist ja auch wichtig und immer mit dem Gefühl vorne stehen, dass es dein höchstes Ziel ist, die Zuschauer zu beglücken, du singst für jeden einzelnen ganz alleine. Ein Blick zur Pianistin, wir nicken uns zu und es geht los. Ich geniesse die ersten Klänge des Flügels, was für ein schönes herzzerreißendes Lied… Ich habe das Gefühl, es kommt kein Ton aus meiner Kehle, ich fühle sie zittern, doch der Ton kommt und der nächste auch…meine Stimme lässt mich nicht im Stich! Nur meine Knie könnten mir ein bisschen mehr Halt geben und meine Hände verraten bestimmt meine Aufregung. Doch alles läuft wie es sollte, die Töne kommen, breiten sich aus, füllen den Saal…

In diesen Momenten lebe ich 10-mal so intensiv. Ich stehe da vorne, alle Blicke auf mich gerichtet und für ein Paar Minuten ist der komplette Alltag in unerreichbare Ferne gerückt. Alles vergeht wie in einem Traum, ich sehe in die Gesichter der Leute, ich konzentriere mich auf den Text und bereite mich auf die schwierigen Phrasen vor und ehe ich mich versehe, ist alles vorbei. Ich verbeuge mich und mache Platz für den nächsten Musiker.  Das Gefühl, dass ich beim singen empfinde ist einfach unbeschreiblich, doch jeder, der selbst Musik macht, oder irgendwo auf der Bühne steht, weiß was ich meine. Man lebt viel intensiver, man ist in einer vollkommen anderen Welt…ein Hochgefühl wie kein anderes, und das ganz ohne Drogen, deswegen brauche ich wahrscheinlich auch keine Drogen…

Ich geniesse es jedes mal wieder, auch die Aufregung, die Angst und das leere Gafühl danach…das sind solche Momente, an denen ich mir meiner Selbst ganz besonders bewusst bin und mich einfach so mögen kann, wie ich bin.

Ich weiß nicht, was ich ohne Musik machen würde…

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